IN EIGENER SACHE Wir mussten uns soeben aus aktuellem Anlass erneut mit der Thematik der Überparteilichkeit beschäftigen. Wir stellten uns die Frage, wie weit ein Neutralitätsgebot gehen darf und sogar muss. Dieses zu beurteilen ist nicht einfach.
Einerseits ist eine Zeitung und ein Radio dafür da um zu berichten. Pressemitteilungen von Städten, Vereinen, Kirchen und Parteien werden ohne Korrektur veröffentlicht. Andererseits stellt sich die Frage, ob man von jeder Partei die Nachrichten einstellen oder Interviews führen muss? Wir haben darüber heute erneut lange nachdenken müssen. Der Ben Kurier und das BEN Radio halten sich an die ethischen Standards und sind dem Pressekodex unterworfen. Dieses beinhaltet aber auch, die Objektivität, die Unparteilichkeit, die umfassende, sachliche und wahrheitsgetreue Berichterstattung, Schutz und Achtung der Menschenwürde sowie die Förderung der freien, individuellen und öffentlichen Meinung.
Somit haben wir für den Ben Kurier und dem BEN Radio entschlossen, dass wir Pressemitteilungen und Interviews aller im Bundestag vertretenen Parteien veröffentlichen und führen werden. Die Überparteilichkeit käme an ihre Grenzen, wenn man eine oder mehrere Fraktionen ausschließen würde. Dieses käme einer Zensur gleich und widerspricht einer objektiven Berichterstattung.
Niemand möchte eine gleichgeschalte (besser definiert – ausgeschaltete) Presse wie in orbanschen oder erdoganschen (Unrechts-) Regimen. Die Ausgrenzung oder Zensur zu einzelnen Personen oder Parteien bedeutet geleichzeitig, den Spekulationen und Verschwörungstheorien Tür und Tor zu öffnen. Die Presse hat auch die Aufgabe dem durch eine objektive Berichterstattung entgegenzuwirken. Dazu gehört es auch kritisch zu hinterfragen. Und genau diesen Weg werden wir weiterverfolgen denn so verstehen wir Journalismus.
Dazu betonen wir ausdrücklich, dass der Ben Kurier und das BEN Radio keineswegs die einzelnen Meinungen der Pressemitteilungen oder Antworten in den geführten Radio-Interviews der Parteien befürworten muss. Auch wird der Ben Kurier und das BEN Radio niemals das Sprachrohr einer oder mehrerer Parteien werden.
Investigativer Journalismus und ehrliche Berichterstattung beinhalten aber auch, sämtliche Meinungen zuzulassen auch wenn diese uns nicht gefallen. Es ist nicht die Aufgabe des Ben Kurier oder des BEN-Radio über politische Meinungen, Trends usw. zu entscheiden. Das ist die Herausforderung einer Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es in aller Vielfalt zu berichten ob wir möchten oder auch nicht. So verstehen wir Überparteilichkeit.