LORELEY Der Verbandsgemeinderat Loreley hat in seiner jüngsten Sitzung den Digitalpakt Schulen in Rheinland-Pfalz 2019-2024 auf den Weg gebracht. Seit Amtsantritt von Bürgermeister Mike Weiland wurde im Team um den Breitbandbeauftragten der Verwaltung, Jan-Hendrik Clasen, Fachbereichsleiter Josef Bröder, EDV-Administrator Kai Müssig und den für Digitales in Schulen zuständigen Sachbearbeiter Marvin Gollnow eine intensive Vorbereitung geleistet und praktisch bei Punkt Null in der Vorbereitung begonnen.
„In enger Abstimmung mit den Leiterinnen und Leitern der Grundschulen sowie der Realschule Plus St. Goarshausen haben wir das Paket nun so geschnürt, dass Fördermittel beantragt und die Baumaßnahmen schnellstmöglich erfolgen können“, so Mike Weiland.
Gefördert werden Maßnahmen in Schulgebäuden und auf Schulgeländen für den Aufbau, die Erweiterung oder Verbesserung der digitalen Vernetzung, einschließlich Schulserver, die Herstellung eines drahtlosen Netzzugangs, für Anzeige- und Interaktionsgeräte, insbesondere Beamer, Displays und deren interaktive Varianten, einschließlich entsprechender Steuerungsgeräte, digitale Arbeitsgeräte, insbesondere für die technisch-naturwissenschaftliche Bildung oder die berufsbezogene Ausbildung sowie schulgebundene Laptops, Notebooks und Tablets jeweils einschließlich Planung, Aufbau und Inbetriebnahme, bestehend aus Integration, Umsetzung und Installation.
„Höchste Priorität hat hierbei die Schaffung der Infrastruktur in den Schulen, so dass die Endgeräte auch voll ausgenutzt werden können“, betont Bürgermeister Mike Weiland. So umfasst das derzeitig vorliegende Angebot im Wesentlichen eine vollständige Kabelvernetzung der Lehr- und Unterrichtsräume sowie die weitere Einrichtung von Access-Points zur kabellosen Vernetzung der Schulräumlichkeiten.
Zur Umsetzung der Maßnahmen arbeitet die Verbandsgemeinde Loreley mit dem Rahmenvertragsunternehmen des Landes, der Firma The Cloud Networks Germany GmbH, zusammen, da es bereits Referenzen in der Umsetzung des Digitalpaktes vorweisen kann und damit verbunden auch eine einfachere zügigere Vergabe der Aufträge möglich ist. Die Verwaltung, aber auch Bürgermeister Mike Weiland selbst, haben sich im Zuge der Informationsbeschaffung auch bei anderen Verbandsgemeinden erkundigt, die mit dem Unternehmen bereits zusammen gearbeitet haben: Dem Rahmenvertragsunternehmen wurde insbesondere die schnelle und hochwertige Umsetzung der Arbeiten, komplett außerhalb der Unterrichtszeiten, bescheinigt.
Insgesamt stehen der Verbandsgemeinde Loreley bei 90 prozentiger Förderrate Zuschüsse von gut 380.000 € zur Verfügung. Der daraus folgende verpflichtende Eigenanteil von 10 Prozent beträgt etwas mehr als 42.000 €. Diese Mittel sind Bestandteil des Doppelhaushalts 2021/2022, der der Kommunalaufsicht aktuell zur Genehmigung vorliegt. Es handelt sich um einen Fix-Zuschuss, der sich rein an der Gesamtschülerzahl aller Grundschüler sowie der Loreley Realschule Plus bemisst. Da die Verbandsgemeinde Loreley jedoch 6 Schulstandorte unterhält, war bei den Angeboten genauer hin zu schauen.
Zunächst lag der Verwaltung zum Ausbau aller 6 Schulen ein Angebot von etwa 577.000 € vor. „Maßgabe muss ein an Qualität und Quantität den Ansprüchen an eine optimale Versorgung angemessener Ausbau sein“, so Mike Weiland. Dennoch dürfe man gerade auch angesichts dessen, dass man viele Schulstandorte habe, nicht über das Ziel hinaus schießen. Genau gemessen an dieser Vorgabe konnte Kai Müssig die Ursprungsangebotssumme in Beratungen mit dem Unternehmen auf nunmehr rund 505.000 € reduzieren. Somit liegt der Eigenanteil der Verbandsgemeinde Loreley bei 125.000 €.
Im Gespräch mit den Schulleiterinnen und Schulleitern wurde der weitere Fahrplan besprochen. Nach dem grünen Licht des Verbandsgemeinderates kann der Förderantrag auf den Weg gebracht und zeitgleich der vorzeitige Maßnahmenbeginn beantragt werden, sobald alle Schulen deren Umsetzungskonzept erstellt haben. Danach erst können offiziell die Aufträge an das Unternehmen erteilt werden. Parallel dazu wird man jedoch aus zweierlei Gründen bereits klären müssen, zu welchen Zeitfenstern genau der Ausbau erfolgen soll: Einerseits muss die Verbandsgemeinde für den über die bisher veranschlagten Eigenmittel von 42.000 € hinausgehenden Betrag von etwa 83.000 € noch in einem Nachtragshaushalt bereitstellen und bisherige Ansätze eventuell noch den Ausbauzeitfenstern anpassen, zum anderen sollen die Schulen natürlich auch rechtzeitig wissen, wann die Baumaßnahmen erfolgen.
„Wir wollen als Schulträger im wahrsten Sinne des Wortes unsere Hausaufgaben gemacht wissen“, erklärt Bürgermeister Mike Weiland mit Blick auf das Breitbandausbau-Projekt des Rhein-Lahn-Kreises, denn erst wenn das Glasfaserkabel über dieses Projekt an den Haustüren der Schulen liegt, kann auch die innere Infrastruktur erst in Gänze genutzt werden und in ausreichender Bandbreite funktionieren.